008 VIII. Lamed – Ausgleichung – Die Gerechtigkeit

Beschreibung

Crowley:
Die Yoni gaudens (die geheiligte, rechtfertige Frau) – VIII. Die Geschlechtlich Verbundenen
Allgemein: Gleiche jeden Gedanken durch seinen genauen Gegensatz aus, denn die Vermählung dieser beiden ist die Vernichtung der Illusion.
Akron:
Ausgleich, Balance, Objektivität
Allgemein: Balance, rationale Kontrolle, Unbestechlichkeit, Ausgewogenheit und Fairness, Narkotisierung der Instinkte, Neutralisierung der Gefühle, objektivierte Subjektivität
.
Beruf: Vermitteln zwischen verschiedenen Standpunkten, Lösung von Problemen oder schwierigen Aufgaben, objektives gegeneinander Abwägen gegensätzlicher Meinungen, klare Urteile, kluges Handeln, differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit, nüchterne, selbstkritische Erkenntnisse und große Umsichtigkeit.
Liebe: Ausgewogenheit, Fairness, kontrollierte Gefühle, Übermaß an Vernunft und Intellekt, Zügelung von Spontaneität und Kreativität, kopfgesteuerte Liebe durch die Augen von Recht und Unrecht, zwischen Herz und Verstand, konstruktives Vermitteln bei Problemen und Streit.
Spiritualität: Verinnerlichung und Zementierung von Glaubenssätzen, Klarheit und Sicherheit durch anerlernte Muster, manchmal aber auch die Hinterfragung gesellschaftlicher Polaritäten, die Bewusstwerdung der Gegensätzlichkeit im menschlichen Denken oder die Behinderung unserer Intuition und die Unterdrückung unserer Empfindungen zugunsten einer aufoktroyierten Struktur.
Baphomet – Tarot der Unterwelt: Das Problem von Recht und Unrecht ist unsere eigene Vorstellung davon, was Sünde sei, nämlich ein vermeidbarer Fehler und nicht die logische Konsequenz eines übermächtigen psychologischen Prozesses zwischen Ich und Du. So streben wir immerfort nach Recht und Wahrheit, merken aber dabei nicht, dass das Unrecht so lange unvermeidlich ist, solange wir wollen, dass Recht geschieht (Unrecht versteckt sich oft im Unrecht der anderen, um sich im Bekämpfen der eigenen Spiegelbilder von seinem eigenen Recht zu überzeugen).

In diesem Sinn sind unsere Gerechtigkeitsmodelle völlig sinnlos: Recht und Unrecht bekämpfen sich nicht gegenseitig, sondern sie ergänzen einander. Sie stellen zwei Seiten ein und derselben Wirklichkeit dar und ergeben erst in der Gesamtschau ein der Wahrheit entsprechendes Bild der Wirklichkeit. Das Böse ist nicht der Widerspruch zum Guten, das durch das Gute vermieden werden kann, sondern die eine Seite des Guten selbst, die wir vom Guten abgetrennt haben, damit die andere Seite als Gutes weiterexistieren darf.

Erst wenn wir merken, das Gerechtigkeit die Maske ist, hinter der wir beim anderen das bekämpfen, was wir bei und verstecken, kann das Schwert der Weisheit das Geheimnis durchdringen.