004 IV. Tzaddi – Der Kaiser – Der Herrscher

Beschreibung

 

Crowley:
Die Drei Demiurgen – IV. Der Herrscher
Allgemein: Gieße Wasser über Dich, auf das Du für das Universum eine Quelle sein mögest! Entdecke Dich selber in jedem Stern. Erringe Du jede Möglichkeit.
Akron:
Ordnung, Stabilität, Struktur
Allgemein: Rationales Prinzip, Gesetze des Verstandes, Stabilität einer gerechten Gesellschaft, Herrschaft des Geistes über die Natur (Ordnung als Selbstzweck), Vermessen des sozialen Umfeldes, Zähmung und Domestizierung der wild wuchernden Kreativität.
Beruf: Einordnen der Dinge und Erkennen der richtigen Zusammenhänge, Wesentliches im Unwesentlichen erkennen, Karriere und gewinnbringendes Denken, große Beharrlichkeit und Weitsicht, um die eigenen Ideen zu verwirklichen, Verbesserung des gesellschaftlichen Status, Zuwachs von Macht und Geld.
Liebe: Vernunft, Analyse, Fürsorge, Sicherheit, geordnete Bahnen, vernunftbetontes Fühlen, feste Bindung, väterlicher Beistand, materielle Unterstützung.
Spiritualität: Lineare Rahmengebung, patriarchalische Gebote und Strukturierung spiritueller Glaubensmodelle.
Baphomet – Tarot der Unterwelt: Im Gegensatz zu der Herrscherin, durch welche die kosmischen Energien in die natürlichen Formen des Lebens fließen, symbolisiert der Herrscher die Abtrennung des Bewusstseins von der Ganzheit der menschlichen Natur. Als handelndes Ich repräsentiert er den vom Selbst abgespaltenen, selbstverantwortlichen Teil unserer Persönlichkeit. Dieser schafft sich aus Angst vor dem Chaos eine gesellschaftliche Ordnung und Struktur.

Andererseits setzt sich seine negative Energie im Stabilitätswahn und den Kontrollmechanismen des Regenten fort, und oft erscheint es so, als wolle er aus dem Ablösungsschock von der Göttin die Erde dafür bestrafen, dass die Mutter ihn von sich stieß, denn der Kultus des Herrschers ist der Kultus des Ichs, das sich (projizierend) in die Schöpfung mit einbezieht und sie dann von innen heraus nachschöpft.

So wird ein Teufelskreis in Bewegung gesetzt: Die mittelbare und unmittelbare, bewusste und unbewusste Zerstörungsmaschinerie wird zur lebensnotwendigen Grundlage seines Daseins und oft wird als Höhepunkt des verdeckten Durchlebens des eigenen inneren Chaos sogar der Krieg zur gerechten Sache erklärt. Aus der Rolle des Advocatus Diaboli heraus wäre demnach die Frage zu stellen, ob Aggressionen, Kriege und Unterdrückung nicht vielleicht insgeheim eine sinnstiftende Funktion erfüllen, indem sie seelisch verkrüppelten Individuen das Überleben in einer Gesellschaft erlauben, die ihren Mitgliedern die systematische Verdrängung ihrer angeborenen Instinkte auferlegt.

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